Zwei kraftvolle Stimmen für Gendergerechtigkeit, LGBTQIA+ und Women of Color in Zeiten des rechten Backlash
16. Tony Sender Preis geht zum ersten Mal an zwei Preisträgerinnen: Die
Musikerinnen und Aktivistinnen Anne Breick und Bárbara Luci Carvalho
ffm. Angesichts einer Vielzahl herausragender Bewerbungen hat sich die Jury zum ersten Mal in der Geschichte des seit 1992 vergebenen Tony Sender Preises dafür entschieden, den Preis an zwei Preisträgerinnen zu verleihen.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht zum einen an die queerfeministische Musik-Aktivistin Anne Breick und zum anderen an die künstlerische Leiterin des Internationalen Frauen*Theaterfestivals Bárbara Luci Carvalho. Die Jury setzt damit ein klares Zeichen für intersektionalen Feminismus und Allianzen gegen Queerfeindlichkeit und Rassismus. Die Preisverleihung findet am 28. November in Frankfurt am Main statt.
„In diesem Jahr beschreiten wir einen neuen Weg und würdigen erstmals zwei Preisträgerinnen. Beide Persönlichkeiten überzeugen durch ihr außergewöhnliches Engagement, ihre maßgeblichen Beiträge zur Kultur- und Frauenpolitik sowie durch ihre herausragende Vorbildfunktion für ihre jeweilige Sparte in Frankfurt“, sagt Frankfurts Frauendezernentin und Juryvorsitzende Tina Zapf-Rodríguez.
Die vom Magistrat der Stadt Frankfurt eingesetzte Jury begründete die Auswahl der Preisträgerinnen mit folgenden Worten: „Anne Breick ist queerfeministische Musik-Aktivistin, Perkussionistin, Musikpädagogin und Netzwerkerin. Seit mehr als 40 Jahren kämpft sie engagiert für Gendergerechtigkeit in der noch immer männerdominierten Musikbranche. Sie setzt sich besonders für die Anerkennung und Sichtbarkeit von Musikerinnen und FLINTA (Frauen, Lesben, Inter-, nichtbinäre, Trans- und Agender-Personen) ein. Auf Demos und Veranstaltungen engagiert sie sich gegen strukturelle Benachteiligungen, Ausschlüsse und Diskriminierungen von Frauen und Queers. Seit 1989 trägt sie mit ihren Vernetzungsstrukturen zu einer stärkeren Präsenz von Frauen in der Frankfurter und bundesweiten Musikszene bei. Sie prägte und initiierte viele Frauenbands in Frankfurt, zum Beispiel Kick la Luna. Anne Breick war maßgeblich an der Gründung des Frauen Musik Büros beteiligt. Dieses ist in Frankfurt etabliert und fördert, präsentiert, unterstützt und vernetzt Musikerinnen im Bereich der Popularmusik. Auch im deutschen Musikjournalismus leistete sie Pionierinnenarbeit. Sie gründete zusammen mit Hildegard Bernasconi (Frauen Musik Büro) das erste und einzige Frauen-Musik-Magazin in Deutschland, Melodiva. Zudem initiierte sie den Band-Index, der zur Sichtbarkeit von Musikerinnen in Frankfurt und ganz Deutschland beiträgt. Als Dozentin und Lehrbeauftragte gibt Anne Breick ihr Wissen weiter. Sie stärkt und empowert viele junge Musikerinnen und Mädchen.“
„Bárbara Luci Carvalho ist multidisziplinäre Künstlerin, Theaterpädagogin, Aktivistin und künstlerische Leiterin des Internationalen Frauen*Theaterfestivals in Frankfurt. Seit vielen Jahren leistet sie herausragende Arbeit für das von ihr 2017 gegründete, inzwischen fest etablierte Festival. Dieses einzigartige interdisziplinäre Festival bietet drängenden Themen eine Plattform. Es stärkt feministische und antirassistische Perspektiven im zeitgenössischen Theater und in der Darstellenden Kunst. Bárbara Luci Carvalho setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich und für den Aufbau eines internationalen Künstler:innennetzwerks ein. Darüber hinaus engagiert sie sich unermüdlich für die gesellschaftliche Teilhabe und Sichtbarkeit von Frauen, insbesondere von Women of Color. Ihre Arbeit basiert auf ihren persönlichen Erfahrungen als afrobrasilianische Künstlerin und Schwarze Frau in einer weißen, eurozentristisch geprägten Gesellschaft. Sie ist eine kraftvolle Verfechterin eines intersektionalen Feminismus – sowohl in Kultur und Bildung in Frankfurt als auch international. Seit 2016 ist sie daher auch Mitglied und Botschafterin des Magdalena Projects, einem internationalen Frauennetzwerk im zeitgenössischen Theater. Auch in der Kulturpolitik Frankfurts und der Region ist sie aktiv. Von 2020 bis 2023 war sie Sprecherin der Koalition der Freien Szenen in Frankfurt. Damit steht sie auch kulturpolitisch – im Geiste Tony Senders – für ihre Ideale ein.“
Alle Informationen zu den beiden Preisträgerinnen sind unter Tony Sender Preis 2025 | Stadt Frankfurt am Main
zu finden.
Der Tony Sender Preis Mit diesem alle zwei Jahre vergebenen Preis werden Frauen, Initiativen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in herausragender und innovativer Weise für Frauenrechte und gegen Diskriminierung von Frauen engagieren und einen Bezug zu Frankfurt haben.
Der Preis erinnert an die jüdische Politikerin und Aktivistin Tony Sender (1888 bis 1964), die sich für Selbstbestimmung und die Rechte von Frauen, für die wirtschaftliche Einheit Europas und gegen Krieg und Faschismus einsetzte. Themen, die gerade heute wieder von besonderer Relevanz sind. In Frankfurt erhielt Sender prägende politischen Anstöße und durchlebte entscheidende politische Entwicklungsjahre.
Eine Übersicht der bisherigen Preisträgerinnen findet sich unter Tony Sender-Preis | Stadt Frankfurt am Main.
Hinweis an die Redaktionen Auf Nachfrage vermittelt das Frauenreferat gerne Interviews mit den Preisträgerinnen.
Fotos Porträt Anne Breick (hoch), Copyright: Claudia Simchen
Porträt Anne Breick (quer), Copyright: Claudia Simchen
Porträt Bárbara Luci Carvalho (hoch), Copyright: Claudia Simchen
Porträt Bárbara Luci Carvalho (quer), Copyright: Claudia Simchen
Kontakt für die Medien Markus Wiegner, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069/212-39708, E-Mail
markus.wiegner@stadt-frankfurt.de
ffm. Angesichts einer Vielzahl herausragender Bewerbungen hat sich die Jury zum ersten Mal in der Geschichte des seit 1992 vergebenen Tony Sender Preises dafür entschieden, den Preis an zwei Preisträgerinnen zu verleihen.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht zum einen an die queerfeministische Musik-Aktivistin Anne Breick und zum anderen an die künstlerische Leiterin des Internationalen Frauen*Theaterfestivals Bárbara Luci Carvalho. Die Jury setzt damit ein klares Zeichen für intersektionalen Feminismus und Allianzen gegen Queerfeindlichkeit und Rassismus. Die Preisverleihung findet am 28. November in Frankfurt am Main statt.
„In diesem Jahr beschreiten wir einen neuen Weg und würdigen erstmals zwei Preisträgerinnen. Beide Persönlichkeiten überzeugen durch ihr außergewöhnliches Engagement, ihre maßgeblichen Beiträge zur Kultur- und Frauenpolitik sowie durch ihre herausragende Vorbildfunktion für ihre jeweilige Sparte in Frankfurt“, sagt Frankfurts Frauendezernentin und Juryvorsitzende Tina Zapf-Rodríguez.
Die vom Magistrat der Stadt Frankfurt eingesetzte Jury begründete die Auswahl der Preisträgerinnen mit folgenden Worten: „Anne Breick ist queerfeministische Musik-Aktivistin, Perkussionistin, Musikpädagogin und Netzwerkerin. Seit mehr als 40 Jahren kämpft sie engagiert für Gendergerechtigkeit in der noch immer männerdominierten Musikbranche. Sie setzt sich besonders für die Anerkennung und Sichtbarkeit von Musikerinnen und FLINTA (Frauen, Lesben, Inter-, nichtbinäre, Trans- und Agender-Personen) ein. Auf Demos und Veranstaltungen engagiert sie sich gegen strukturelle Benachteiligungen, Ausschlüsse und Diskriminierungen von Frauen und Queers. Seit 1989 trägt sie mit ihren Vernetzungsstrukturen zu einer stärkeren Präsenz von Frauen in der Frankfurter und bundesweiten Musikszene bei. Sie prägte und initiierte viele Frauenbands in Frankfurt, zum Beispiel Kick la Luna. Anne Breick war maßgeblich an der Gründung des Frauen Musik Büros beteiligt. Dieses ist in Frankfurt etabliert und fördert, präsentiert, unterstützt und vernetzt Musikerinnen im Bereich der Popularmusik. Auch im deutschen Musikjournalismus leistete sie Pionierinnenarbeit. Sie gründete zusammen mit Hildegard Bernasconi (Frauen Musik Büro) das erste und einzige Frauen-Musik-Magazin in Deutschland, Melodiva. Zudem initiierte sie den Band-Index, der zur Sichtbarkeit von Musikerinnen in Frankfurt und ganz Deutschland beiträgt. Als Dozentin und Lehrbeauftragte gibt Anne Breick ihr Wissen weiter. Sie stärkt und empowert viele junge Musikerinnen und Mädchen.“
„Bárbara Luci Carvalho ist multidisziplinäre Künstlerin, Theaterpädagogin, Aktivistin und künstlerische Leiterin des Internationalen Frauen*Theaterfestivals in Frankfurt. Seit vielen Jahren leistet sie herausragende Arbeit für das von ihr 2017 gegründete, inzwischen fest etablierte Festival. Dieses einzigartige interdisziplinäre Festival bietet drängenden Themen eine Plattform. Es stärkt feministische und antirassistische Perspektiven im zeitgenössischen Theater und in der Darstellenden Kunst. Bárbara Luci Carvalho setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich und für den Aufbau eines internationalen Künstler:innennetzwerks ein. Darüber hinaus engagiert sie sich unermüdlich für die gesellschaftliche Teilhabe und Sichtbarkeit von Frauen, insbesondere von Women of Color. Ihre Arbeit basiert auf ihren persönlichen Erfahrungen als afrobrasilianische Künstlerin und Schwarze Frau in einer weißen, eurozentristisch geprägten Gesellschaft. Sie ist eine kraftvolle Verfechterin eines intersektionalen Feminismus – sowohl in Kultur und Bildung in Frankfurt als auch international. Seit 2016 ist sie daher auch Mitglied und Botschafterin des Magdalena Projects, einem internationalen Frauennetzwerk im zeitgenössischen Theater. Auch in der Kulturpolitik Frankfurts und der Region ist sie aktiv. Von 2020 bis 2023 war sie Sprecherin der Koalition der Freien Szenen in Frankfurt. Damit steht sie auch kulturpolitisch – im Geiste Tony Senders – für ihre Ideale ein.“
Alle Informationen zu den beiden Preisträgerinnen sind unter Tony Sender Preis 2025 | Stadt Frankfurt am Main
Der Tony Sender Preis Mit diesem alle zwei Jahre vergebenen Preis werden Frauen, Initiativen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in herausragender und innovativer Weise für Frauenrechte und gegen Diskriminierung von Frauen engagieren und einen Bezug zu Frankfurt haben.
Der Preis erinnert an die jüdische Politikerin und Aktivistin Tony Sender (1888 bis 1964), die sich für Selbstbestimmung und die Rechte von Frauen, für die wirtschaftliche Einheit Europas und gegen Krieg und Faschismus einsetzte. Themen, die gerade heute wieder von besonderer Relevanz sind. In Frankfurt erhielt Sender prägende politischen Anstöße und durchlebte entscheidende politische Entwicklungsjahre.
Eine Übersicht der bisherigen Preisträgerinnen findet sich unter Tony Sender-Preis | Stadt Frankfurt am Main
Hinweis an die Redaktionen Auf Nachfrage vermittelt das Frauenreferat gerne Interviews mit den Preisträgerinnen.
Fotos Porträt Anne Breick (hoch), Copyright: Claudia Simchen
Porträt Anne Breick (quer), Copyright: Claudia Simchen
Porträt Bárbara Luci Carvalho (hoch), Copyright: Claudia Simchen
Porträt Bárbara Luci Carvalho (quer), Copyright: Claudia Simchen
Kontakt für die Medien Markus Wiegner, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069/212-39708